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Der Entourage Effekt

Der Entourage-Effekt beschreibt mehr als nur die chemische Synergie von Cannabinoiden und Terpenen – auch die sensorische Wahrnehmung und Erwartungshaltung beeinflussen die Wirkung von Cannabis. Erfahre in diesem Artikel, wie Inhaltsstoffe und Psychologie zusammenwirken, um die therapeutischen Effekte zu verstärken.

In unserer Informations-Reihe mit Cannabis-Experte Fabian Velázquez Macías beleuchten wir wissenschaftliche Hintergründe, räumen mit Mythen auf und bieten praxisnahe Informationen rund um medizinischem Cannabis.

Heute widmen wir uns dem Thema Entourage-Effekt in der Cannabis-Therapie.(Am Ende dieses Artikels findet ihr auch noch mal ein kurzes Reel zu dem Thema.)

Warum der Entourage-Effekt mehr ist als nur ein pharmakologisches Phänomen – Die Rolle der Wahrnehmung in der Cannabis-Therapie

Der Entourage-Effekt beschreibt die synergetische Wirkung, die auftritt, wenn verschiedene Inhaltsstoffe in der Cannabispflanze zusammenwirken. Während die bekanntesten Cannabinoide THC und CBD im Fokus stehen, spielen auch Terpene, Flavonoide und volatile Schwefelverbindungen eine wesentliche Rolle in der Cannabis Therapie. Diese Verbindungen interagieren miteinander und erzeugen eine verstärkte Wirkung, die über die Summe der einzelnen Bestandteile hinausgeht. Diese Interaktion ist in der Lage, die therapeutischen Effekte von Cannabis verstärken und Nebenwirkungen minimieren zu können. Doch neben diesen chemischen Aspekten spielt auch die subjektive Erwartungshaltung der Nutzerinnen eine wichtige Rolle. Diese Erwartungshaltung wird häufig durch die sensorischen Eigenschaften von Cannabis – wie Geschmack und Geruch – beeinflusst, welche wiederum durch die spezifischen Inhaltsstoffe geprägt sind. Jedoch stehen Patientinnen, die Wert auf qualitativ hochwertige Produkte legen, nur allzu häufig unter Generalverdacht ihre Blüten nicht zu medizinischen Zwecken zu konsumieren. Medizin, die wirkt, schmeckt schließlich nicht. In diesem Artikel beleuchten wir den Entourage-Effekt aus einer neuen Perspektive und zeigen, wie er, richtig eingesetzt, zum Therapie-Erfolg beitragen kann.

Der Entourage-Effekt polarisiert

Die Wahl eines Cannabis-Kultivars wird aus unterschiedlichen Gründen getroffen. Für die einen zählt einzig und allein der THC-/CBD Gehalt, für die anderen ist die Auswahl ohne spezifisches Terpenprofil völlig undenkbar. Insofern unterscheiden sich Ärztinnen und Patientinnen nicht, denn auch unter Forschenden herrscht große Uneinigkeit darüber, was denn nun dran ist, am sogenannten Entourage-Effekt. Doch was ist bis heute bekannt?

Terpene, wie beispielsweise Limonen, Myrcen und Linalool können in Kombination mit Cannabinoiden, wie THC und CBD therapeutische Effekte verstärken. Limonen verstärkt etwa die stimmungsaufhellenden Eigenschaften von CBD, während Myrcen die beruhigenden Effekte von THC unterstützt. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigte, dass D-Limonen in Kombination mit THC signifikant Angstzustände reduzieren kann, die durch THC allein verstärkt werden. Kritikerinnen merken an dieser Stelle gerne an, dass diese sekundären Pflanzenstoffe in viel zu geringer Konzentration vorhanden seien, als dass sie eine echte (Wechsel-)Wirkung auslösen könnten. Dennoch spielen sie in der Cannabis-Therapie eine wichtige Rolle, denn vielen Patientinnen ist die Angabe der enthaltenen Terpene wichtig. Liegt hier also eine psychologische Komponente zugrunde?

Die Bedeutung der sensorischen Wahrnehmung und der Erwartungshaltung

Die sensorischen Eigenschaften von Cannabis – wie Geschmack, Geruch, Haptik und Aussehen – spielen eine zentrale Rolle dabei, wie Nutzerinnen die Wirkung von Cannabis wahrnehmen und erwarten. Diese Wahrnehmung beeinflusst die Erwartungshaltung, die wiederum die tatsächliche Wirkung auf psychologischer Ebene verstärken kann.

Terpene wie Linalool oder Myrcen sind beispielsweise mit beruhigenden und entspannenden Eigenschaften assoziiert, was die Erwartung einer beruhigenden Wirkung aufbaut. Diese Erwartung wirkt sich direkt auf die Wahrnehmung der tatsächlichen Wirkung aus. Auch die intensiven Aromen, die ebenfalls durch Terpene, aber auch durch volatile Schwefelverbindungen entstehen, tragen zur Gesamtwahrnehmung und der damit verbundenen Erwartungshaltung bei. Ob ein Aroma als angenehm oder nicht wahrgenommen wird, ist von Person zu Person unterschiedlich – das kennen wir auch aus dem Alltag z.B. beim Essen. Doch wie sieht es mit der Optik und Haptik aus?

Als optisch schön gelten Cannabisblüten meist, wenn sie von „einem glitzernden Schimmern frostiger Kristalle“ bedeckt sind. Klingt wenig medizinisch? Solche Beschreibungen finden sich auch eher auf dem Freizeitmarkt für Cannabis. Aber was hat es mit solchen Beschreibungen auf sich und wieso sind sie für die medizinische Nutzung relevant? Ganz einfach: Bei diesen kleinen „Kristallen“ handelt es sich um sogenannte Trichome. Vereinfacht gesagt sind Trichome kleine Harzdrüsen und in diesen werden die meisten pharmakologisch relevanten Inhaltsstoffe der Cannabispflanze synthetisiert. Die Farbe der Trichome entwickelt sich entsprechend ihres Reifegrades. Das heißt, ob eine Pflanze auf ihrem Wirkstoffhöhepunkt geerntet wurde, lässt sich anhand der Optik erkennen. Ähnlich verhält es sich mit der Haptik. Diese gibt Aufschluss über den Trocknungsprozess und die Lagerung. Sowohl eine zu feuchte als auch eine zu trockene Blüte kann bei inhalativer Einnahme zu einem Kratzen oder Husten führen. Hierfür wurden spezielle Feuchtigkeitspads entwickelt, mit denen der Feuchtigkeitsgehalt nachreguliert werden kann.

Solche Qualitätsmerkmale beeinflussen also die subjektive Erwartungshaltung. Doch wie beeinflusst die Erwartungshaltung die tatsächliche Wirkung? Die Erwartungshaltung ist nicht nur ein psychologisches Konzept, sondern sie kann durch neurochemische Prozesse beeinflusst werden, die eine verstärkte symptomatische Linderung bewirken. Diese Wechselwirkung zwischen den chemischen Inhaltsstoffen und der psychologischen Erwartung führt zu einer verstärkten therapeutischen Wirkung von Cannabis.

Alles nur Placebo?

Ein wichtiger Aspekt, der auch interessant für dich sein kann, ist der Placebo-Effekt. Dieser ist nämlich weitaus spannender als sein Ruf: Der Placebo-Effekt ist die psychologische Reaktion auf die Erwartung einer Verbesserung, die durch die Antizipation einer Wirkung ausgelöst wird. Diese Erwartung kann auf den sensorischen Eigenschaften von Cannabis basieren und trägt so zur Verstärkung der tatsächlichen therapeutischen Effekte bei. Wenn du mehr über die Rolle des Placebo-Effekts in der Cannabis-Therapie erfahren möchtest, findest du hierzu mehr Informationen in unserem Artikel zum Placebo-Effekt.


Zusammenfassung

Der Entourage-Effekt ist ein komplexes Zusammenspiel von Cannabinoiden, Terpenen, Flavonoiden, volatilen Schwefelverbindungen und vermutlich weiteren Inhaltsstoffen der Cannabispflanze, das zu verstärkten therapeutischen Effekten führt. Gleichzeitig spielt die Erwartungshaltung, die durch sensorische Wahrnehmung aufgebaut wird, eine entscheidende Rolle dabei, wie diese Wirkung wahrgenommen wird. Terpene und Schwefelverbindungen tragen maßgeblich zur sensorischen Erfahrung bei, welche die Erwartungshaltung beeinflusst und somit die Wirkung von Cannabis verstärken kann. Für Medikamente im Allgemeinen eher untypische Kriterien, wie das Aroma oder Aussehen einer Blüte, sind in der Cannabis-Therapie demnach kein Hinweis auf „Freizeit-Konsumierende mit Rezept“, sondern ein wichtiger Therapie-Baustein, der nicht nur genutzt werden kann, sondern auch sollte.

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🔍 Quellen

Russo EB. Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. Br J Pharmacol. 2011 Aug;163(7):1344-64. doi: 10.1111/j.1476-5381.2011.01238.x. PMID: 21749363; PMCID: PMC3165946.

Spindle TR, Zamarripa CA, Russo E, Pollak L, Bigelow G, Ward AM, Tompson B, Sempio C, Shokati T, Klawitter J, Christians U, Vandrey R. Vaporized D-limonene selectively mitigates the acute anxiogenic effects of Δ9-tetrahydrocannabinol in healthy adults who intermittently use cannabis. Drug Alcohol Depend. 2024 Apr 1;257:111267. doi: 10.1016/j.drugalcdep.2024.111267. Epub 2024 Mar 13. PMID: 38498958; PMCID: PMC11031290.

Christensen C, Rose M, Cornett C, Allesø M. Decoding the Postulated Entourage Effect of Medicinal Cannabis: What It Is and What It Isn't. Biomedicines. 2023 Aug 21;11(8):2323. doi: 10.3390/biomedicines11082323. PMID: 37626819; PMCID: PMC10452568.

Appendino G, Gibbons S, Giana A, Pagani A, Grassi G, Stavri M, Smith E, Rahman MM. Antibacterial cannabinoids from Cannabis sativa: a structure-activity study. J Nat Prod. 2008 Aug;71(8):1427-30. doi: 10.1021/np8002673. Epub 2008 Aug 6. PMID: 18681481.

Plumb J, Demirel S, Sackett JL, Russo EB, Wilson-Poe AR. The Nose Knows: Aroma, but Not THC Mediates the Subjective Effects of Smoked and Vaporized Cannabis Flower. Psychoactives. 2022; 1(2):70-86. https://doi.org/10.3390/psychoactives1020008

Meissner K, Kohls N, Colloca L. Introduction to placebo effects in medicine: mechanisms and clinical implications. Philos Trans R Soc Lond B Biol Sci. 2011 Jun 27;366(1572):1783-9. doi: 10.1098/rstb.2010.0414. PMID: 21576135; PMCID: PMC3130411.

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