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Der Placebo-Effekt in der Cannabis-Therapie

Der Placebo-Effekt spielt eine bedeutende Rolle in der Cannabinoid-Therapie – doch was bedeutet das für Patienten? Dieser Artikel erklärt, wie Erwartungshaltungen die Wirkung von Cannabis beeinflussen, warum der Effekt in klinischen Studien so relevant ist und wie er therapeutisch genutzt werden kann.

In unserer Informations-Reihe mit Cannabis-Experte Fabian Velázquez Macías beleuchten wir wissenschaftliche Hintergründe, räumen mit Mythen auf und bieten praxisnahe Informationen rund um medizinischem Cannabis.

Heute widmen wir uns dem Thema Placebo-Effekt in der Cannabis-Therapie.(Am Ende dieses Artikels findet ihr auch noch mal ein kurzes Reel zu dem Thema.)

Los geht’s.

Die medizinische Wirksamkeit von Cannabis ist im Detail noch immer ein umstrittenes Feld. Das beste Standing genießen die Cannabinoide THC und CBD. Wenig überraschend, da diese den höchsten Forschungsstand aufweisen. Für viele ein Grund sich in der Therapie auf diese beiden Komponenten zu beschränken. Für andere völlig unzureichend. Hat die Cannabispflanze doch so viel mehr an Inhaltsstoffen zu bieten. Man denke nur an die ca. hundert weiteren Cannabinoide, über die noch so wenig bekannt ist, dass es sich selbst bei der genauen Anzahl bloß um eine Schätzung handeln kann. Und dann wären da noch die weiteren sekundären Pflanzenstoffe, wie Terpene, Flavonoide und die jüngst ins Rampenlicht gerückte Stoffgruppe der volatilen Schwefelverbindungen. Ihre therapeutische Relevanz wird häufig mit dem sogenannten Entourage-Effekt begründet. In aller Kürze besagt dieser, dass die genannten Inhaltsstoffe eine synergetische Wechselwirkung eingehen, die weit über die Summe ihrer Einzelteile hinausgehen soll. Möchtest du mehr über den Entourage-Effekt und den Einfluss von Aroma, Aussehen und Haptik auf den Therapie-Erfolg wissen, dann schau in unseren Artikel vorbei: Warum der Entourage-Effekt mehr ist als nur ein pharmakologisches Phänomen – Die Rolle der Wahrnehmung in der Cannabis-Therapie. Frei von Kritik ist dieser Effekt nicht, denn es wurde noch nicht geschafft diesen zu belegen. Alle Verfechter des Entourage-Effekts müssen nun stark sein, denn für Kritikerinnen ist der Sachverhalt klar: Die therapeutischen Eigenschaften einzelner Stoffe mögen vorliegen. Doch müssten diese in einer weitaus höheren Dosis vorliegen, als dies bei Cannabis der Fall ist. Im Klartext heißt dies, das Terpen D-Limonen wirkt angstlösend und stimmungsaufhellend; Linalool und Myrcen wirken beruhigend, doch die in Cannabis enthaltenen Mengen dürften diese Wirkung nicht hervorrufen.

Alles nur Placebo?

Jein. Hier kommt die gute Nachricht: Studien belegen, D-Limonen wirkt in Kombination mit CBD angstlösend und stimmungsaufhellend; Linalool und Myrcen wirken in Kombination mit THC beruhigend – ist der Entourage-Effekt damit belegt?

Das kommt darauf an. Doch zunächst sollte eines klar sein. Nur weil wir einen bestimmten Mechanismus noch nicht verstanden haben, heißt das nicht, dass dieser nicht existiert – so viel vorweg. Ein weiterer Erklärungsversuch liegt in der Definition des Entourage-Effekts selbst. Über seine Zusammensetzung besteht nämlich keine Einigkeit. Die kleinste Variante enthält Cannabinoide und Terpene, während die gängigste zusätzlich Flavonoide umfasst.

Einige Definitionen konzentrieren sich nur auf Cannabinoide und Terpene, während andere auch Flavonoide und andere Pflanzenstoffe einbeziehen. Die Forschung ist hier noch nicht einheitlich, was die Diskussion komplex macht.

Wir schlagen vor diese um zwei weitere Bausteine zu erweitern: die volatilen Schwefelverbindungen und den Placebo-Effekt. Erstere ist neben den Terpenen maßgeblich für das Aroma der Pflanze verantwortlich und prägt damit die subjektive Erwartungshaltung – oder anders ausgedrückt den Placebo-Effekt.

Was ist der Placebo-Effekt?

Der Placebo-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, bei dem eine scheinbare Behandlung ohne spezifische therapeutische Wirkung positive gesundheitliche Veränderungen bewirken kann. Es ist ein weitreichendes Konzept, das in der medizinischen Forschung und Praxis immer wieder in den Fokus rückt. Auch in der Cannabis-Therapie spielt der Placebo-Effekt eine besonders interessante Rolle, da viele der Symptome, die mit Cannabis behandelt werden, subjektiver Natur sind und stark von der Wahrnehmung der Betroffenen abhängen.

Wie funktioniert der Placebo-Effekt?

Der Placebo-Effekt beruht auf verschiedenen psychologischen und physiologischen Mechanismen. Wenn eine Person glaubt, dass eine Behandlung wirksam ist, können neurochemische Prozesse im Gehirn ausgelöst werden, die tatsächlich die Wahrnehmung von Symptomen verändern. Dies kann unter anderem die Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin und Endorphinen umfassen, die das Schmerzempfinden reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern können. Die Aktivierung von Endorphinsystemen und die Modulation der Gehirnaktivität tragen dazu bei, dass behandelte Personen positive Effekte erleben, obwohl die Behandlung selbst keine pharmakologisch aktive Substanz enthält.

Wie viel Placebo steckt in der Cannabis-Therapie?

In der Cannabis-Therapie sind viele der Symptome, die durch Cannabis behandelt werden, von Natur aus subjektiv. Schmerzen, Angstzustände und Schlafstörungen zum Beispiel werden oft von der Wahrnehmung und der emotionalen Einstellung der Betroffenen beeinflusst. Der Placebo-Effekt spielt deshalb eine bedeutende Rolle, da die Erwartung, dass Cannabis eine Verbesserung herbeiführt, oft selbst zu einer symptomatischen Linderung führen kann.

Der renommierte Wissenschaftler Ethan Russo betont in seiner Forschung, dass der Placebo-Effekt in der Cannabinoid-Therapie nicht nur als Nebenerscheinung betrachtet werden sollte. Vielmehr kann die positive Erwartungshaltung der Behandelten die Wirkung von Cannabinoiden wie THC und CBD verstärken und sogar den therapeutischen Erfolg entscheidend beeinflussen. Studien zeigen, dass Menschen, die an die Wirksamkeit von Cannabis glauben, oft signifikante Verbesserungen ihrer Symptome erleben, selbst wenn sie ein Placebo erhalten.

Klinische Studien und der Placebo-Effekt

In klinischen Studien, die die Wirksamkeit von Cannabis und den darin enthaltenen Cannabinoiden testen, ist es wichtig, den Placebo-Effekt zu berücksichtigen. Doppelt-blind kontrollierte Studien, bei denen weder die Teilnehmenden noch die Forschenden wissen, wer das aktive Medikament und wer das Placebo erhält, sind der Goldstandard in der medizinischen Forschung. In solchen Studien hat sich gezeigt, dass der Placebo-Effekt bei der Behandlung von Schmerzen, Angstzuständen oder Schlafstörungen durch Cannabis eine bemerkenswerte Rolle spielt. Betroffene berichten häufig von einer Schmerzlinderung oder einer Verbesserung des Schlafes, auch wenn sie tatsächlich ein Placebo erhalten.

Bedeutung in der Praxis

Für Ärztinnen und Ärzte sowie Therapeutinnen und Therapeuten ist es wichtig, den Placebo-Effekt in der Cannabinoid-Therapie nicht nur als Nebeneffekt zu sehen, sondern als ein wertvolles psychologisches Instrument zu nutzen. Eine positive Erwartungshaltung der behandelten Personen kann die Wirkung von Cannabis deutlich verstärken. Das bedeutet nicht, Betroffene absichtlich mit Placebos zu behandeln, sondern vielmehr, durch Aufklärung und Vertrauen die Wahrnehmung der Wirksamkeit zu fördern.

Fazit

Der Placebo-Effekt ist ein mächtiges Werkzeug in der medizinischen Praxis, insbesondere in der Cannabis-Therapie. Die Erwartung einer positiven Wirkung kann die tatsächliche therapeutische Wirkung von Cannabis verstärken und zu besseren Ergebnissen führen. In der Praxis bedeutet dies, dass eine positive Einstellung, und das Vertrauen in die Behandlung die gesamte Wirkung von Cannabis beeinflussen können. Der Placebo-Effekt sollte deshalb nicht unterschätzt werden, sondern als integraler Bestandteil der Therapie verstanden werden.

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🔍 Quellen

Colloca L, Benedetti F. Placebos and painkillers: is mind as real as matter? Nat Rev Neurosci. 2005 Jul;6(7):545-52. doi: 10.1038/nrn1705. PMID: 15995725.

Wager TD, Atlas LY. The neuroscience of placebo effects: connecting context, learning and health. Nat Rev Neurosci. 2015 Jul;16(7):403-18. doi: 10.1038/nrn3976. PMID: 26087681; PMCID: PMC6013051.

Zubieta JK, Bueller JA, Jackson LR, Scott DJ, Xu Y, Koeppe RA, Nichols TE, Stohler CS. Placebo effects mediated by endogenous opioid activity on mu-opioid receptors. J Neurosci. 2005 Aug 24;25(34):7754-62. doi: 10.1523/JNEUROSCI.0439-05.2005. PMID: 16120776; PMCID: PMC6725254.

Hróbjartsson A, Gøtzsche PC. Is the placebo powerless? An analysis of clinical trials comparing placebo with no treatment. N Engl J Med. 2001 May 24;344(21):1594-602.

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