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Indica & Sativa im Check

Die Begriffe „Indica“ und „Sativa“ sind weit verbreitet – doch bestimmen sie wirklich die Wirkung von Cannabis? In diesem Artikel entlarven wir den Mythos, erklären die entscheidende Rolle von Cannabinoiden, Terpenen und dem Entourage-Effekt und zeigen, warum eine inhaltsstoffbasierte Klassifizierung für die Therapie viel hilfreicher ist.

In unserer Informations-Reihe mit Cannabis-Experte Fabian Velázquez Macías beleuchten wir wissenschaftliche Hintergründe, räumen mit Mythen auf und bieten praxisnahe Informationen rund um medizinischem Cannabis.

Heute widmen wir uns dem Thema Indica und Sativa in der Cannabis-Therapie. (Am Ende dieses Artikels findet ihr auch noch mal ein kurzes Reel zu dem Thema.)

Indica & Sativa im Check: Was wirklich die Wirkung von Cannabis bestimmt

Die Einteilung von Cannabis in "Indica" und "Sativa" ist in der Cannabis-Welt weit verbreitet, aber sie ist sowohl aus botanischer als auch aus chemischer Sicht nicht ganz so einfach, wie man oft denkt. Vielleicht hast du schon mal gehört, dass Sativa dich „high“ macht und Indica dich „couch-locked“ zurücklässt, aber diese Begriffe sind eigentlich eher kulturelle Orientierungshilfen als wissenschaftliche Klassifizierungen.

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie Cannabis wirklich eingeteilt werden kann und welche Rolle die chemische Zusammensetzung sowie die Anwendungsmethode bei der Wirkung spielen. Dabei geht es auch darum, alte Mythen zu entkräften und dich dabei zu unterstützen, deine Therapie oder deinen Konsum besser zu verstehen.

Botanik trifft auf Hybridisierung

In der klassischen botanischen Taxonomie wurde Cannabis in zwei Arten unterteilt. Cannabis sativa wurde erstmals von Carl Linnaeus im Jahr 1753 beschrieben und für ihre Faserproduktion in Nordeuropa bekannt gemacht. Ein paar Jahrzehnte später beschrieb der französische Botaniker Lamarck Cannabis indica, eine Pflanze, die aus Indien stammt und als kompakter, stärker duftend und psychoaktiv beschrieben wurde.

Doch diese klare Unterscheidung ist heute nicht mehr relevant. Durch jahrzehntelange Hybridisierung sind die Grenzen zwischen Sativa und Indica in der Praxis verwischt worden. Die Pflanzen haben sich genetisch stark vermischt, sodass die alten botanischen Kategorien nicht mehr unbedingt zutreffen. Viele der heute erhältlichen Cannabis-Kultivare sind Mischungen – sogenannte Hybride. Eine genaue botanische Klassifizierung wird durch die Komplexität der Zucht und Kreuzung also immer schwieriger.

Aber hier kommt die gute Nachricht: Für dich als Patientin ist es viel wichtiger, zu wissen, welche Wirkstoffe in deinem Cannabis-Kultivar stecken, als auf die botanische Einteilung zu schauen.

„Indica macht müde, Sativa macht wach“ – oder doch nicht?

Vielleicht hast du auch schon mal die Begriffe Sativa und Indica gehört, um die Wirkung von Cannabis zu beschreiben. Die populäre Kultur hat diese Einteilung auf eine sehr vereinfachte Weise übernommen:

  • Sativa: Soll anregend und kreativitätsfördernd sein, ideal für den Tag.

  • Indica: Gilt als beruhigend und entspannend, oft eher für den Abend geeignet.


Diese Beschreibung kann zwar grob als Orientierung dienen, aber wissenschaftlich betrachtet ist sie nicht korrekt. Es gibt viele "Indica"-Sorten, die anregend wirken, und genauso viele "Sativa"-Sorten, die entspannend sind. Dies liegt daran, dass die Wirkung von Cannabis weit mehr mit der chemischen Zusammensetzung, insbesondere den Terpenen und Cannabinoiden, zu tun hat als mit der botanischen Herkunft.

Die Wissenschaft hinter der Wirkung

Die chemische Zusammensetzung von Cannabis – also die Cannabinoide (wie THC und CBD), Terpene und neuere Entdeckungen wie die volatilen Schwefelverbindungen – bestimmt, wie ein Strain wirkt.

Eine im Jahr 2022 durchgeführte Studie zeigte, dass es innerhalb der als Indica oder Sativa bezeichneten Kultivare keine klaren Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung gibt. Es wurde auch gezeigt, dass Terpene – die aromatischen Verbindungen, die zusammen mit den Volatilen Schwefelverbindungen (Volatile Sulfur Compounds – VSCs) dem Cannabis seinen charakteristischen Geruch verleihen – eine viel stärkere Rolle bei der Wirkung spielen. Zum Beispiel:

  • Myrcen: Dieses Terpen, das in vielen Kultivaren vorkommt, wird oft mit einer sedierenden und entspannenden Wirkung assoziiert.

  • Limonen: Ein stimmungsaufhellend wirkendes Terpen, das in vielen verschiedenen Cannabis-Kultivaren zu finden ist.

Aber wie genau wirken diese Verbindungen zusammen? Hier spielt der sogenannte Entourage-Effekt eine wichtige Rolle. Es ist das Zusammenspiel der verschiedenen chemischen Komponenten, das die Wirkung eines Kultivars bestimmt – also nicht nur das THC oder das CBD alleine, sondern das ganze „Team“ aus Terpenen, Cannabinoiden und weiteren Stoffen wie den volatilen Schwefelverbindungen. Diese Komponenten beeinflussen auch die sensorische Wahrnehmung – Geschmack, Geruch und sogar das Aussehen – die wiederum deine Erwartungshaltung an die Wirkung formen.

Anwendung & Menge – zwei entscheidende Variablen

Ein weiterer, oft übersehener Faktor, der die Wirkung von Cannabis beeinflusst, ist die Anwendungsmethode. Wie du Cannabis konsumierst, spielt eine entscheidende Rolle bei der Art und Intensität der Wirkung:

  • Rauchen oder Verdampfen: Diese Methoden führen oft zu einer schnellen und intensiven Wirkung, da die Wirkstoffe direkt in den Blutkreislauf gelangen. Verdampfen gilt als die empfohlene Methode, da weniger Schadstoffe freigesetzt werden und es eine höhere Effizienz aufweist. Beim Rauchen, während des Verbrennungsprozess, wird ein Teil der Stoffe zerstört.

  • Orale Einnahme (z.B. in Form von Ölen oder Esswaren): Hier dauert es länger, bis die Wirkung eintritt, da die Wirkstoffe über den Verdauungstrakt aufgenommen werden. Dafür hält die Wirkung länger an und kann aufgrund der Entstehung von “11-Hydroxy-THC" intensiver sein.

  • Konsumierte Menge: Auch die Menge spielt eine wichtige Rolle. Kleinere Dosen können anregend und fokussierend wirken, während größere Dosen häufig zu Entspannung oder Sedierung führen. Deshalb ist es wichtig, die richtige Dosierung für deine individuellen Bedürfnisse zu finden.

Wirkungsbasierte Klassifizierung statt Kategorien-Denken

Da die Begriffe Sativa und Indica nicht ausreichend sind, um die Wirkung einer Cannabis-Sorte vorherzusagen, fordern immer mehr Wissenschaftler und Experten eine neue Klassifizierung auf Basis der chemischen Zusammensetzung. Diese könnte Nutzerinnen viel besser dabei helfen, den für sie passenden Strain zu finden.

Ein Ansatz wäre die Einteilung nach den Hauptterpenen, da diese maßgeblich die Wirkung beeinflussen. Eine Clusteranalyse von Cannabis-Proben zeigt beispielsweise, dass sich Sorten besser anhand ihrer Terpenprofile in Gruppen einteilen lassen, die tatsächlich Aussagekraft über die erwartete Wirkung haben.

Ein Blick aufs Wesentliche

Die alte Einteilung von Cannabis in "Indica" und "Sativa" ist überholt und wenig hilfreich, um die Wirkung eines Kultivars zu bestimmen. Viel wichtiger sind die chemischen Komponenten wie Cannabinoide, Terpene und volatilen Schwefelverbindungen, die zusammenspielen und die spezifische Wirkung von Cannabis beeinflussen. Auch die Anwendungsmethode – ob geraucht, verdampft oder oral eingenommen – sowie die konsumierte Menge spielen eine entscheidende Rolle für die Wirkung.

Eine neue, inhaltsstoffbasierte Klassifizierung wäre der richtige Schritt, um Nutzerinnen eine fundiertere Auswahl zu ermöglichen. Es ist also an der Zeit, uns von alten Mythen zu verabschieden und auf die wissenschaftlichen Fakten zu blicken, um Cannabis besser zu verstehen und effektiver einzusetzen.

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🔍 Quellen

Smith CJ, Vergara D, Keegan B, Jikomes N. The phytochemical diversity of commercial Cannabis in the United States. PLoS One. 2022 May 19;17(5):e0267498. doi: 10.1371/journal.pone.0267498. PMID: 35588111; PMCID: PMC9119530.

McPartland, John. (2017). Cannabis sativa and Cannabis indica versus “Sativa” and “Indica”. 10.1007/978-3-319-54564-6_4.

Plumb J, Demirel S, Sackett JL, Russo EB, Wilson-Poe AR. The Nose Knows: Aroma, but Not THC Mediates the Subjective Effects of Smoked and Vaporized Cannabis Flower. Psychoactives. 2022; 1(2):70-86. https://doi.org/10.3390/psychoactives1020008

Piomelli D, Russo EB. The Cannabis sativa Versus Cannabis indica Debate: An Interview with Ethan Russo, MD. Cannabis Cannabinoid Res. 2016 Jan 1;1(1):44-46. doi: 10.1089/can.2015.29003.ebr. PMID: 28861479; PMCID: PMC5576603.

McPartland JM, Small E. A classification of endangered high-THC cannabis (Cannabis sativa subsp. indica) domesticates and their wild relatives. PhytoKeys. 2020 Apr 3;144:81-112. doi: 10.3897/phytokeys.144.46700. PMID: 32296283; PMCID: PMC7148385.

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